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Bericht über das Psychedelic Space Rock Festival VII am 09.08.2019


 

Name der Veranstaltung: Psychedelic Space Rock Festival VII
Lokalität: Vinylcafé Schwarzes Gold, Fürst-Leopold-Platz 3, 46284 Dorsten, Nordrhein-Westfalen
Aufgetretene Bands: Flametree, Aphodyl, Projekt FX3, Zen Trip
aexpaerten.pngDatum: 09.08.2019

SDC10441.jpgEs war am Freitag, 9. August 2019, und ich machte mich schon sehr rechtzeitig auf den Weg zum Vinylcafé Schwarzes Gold in Dorsten. An einem Freitag und dann noch während des Berufsverkehrs... Zum Glück zeigte mir mein Navi Ausweichstrecken, sodass ich nur die letzten 30km immer mal wieder im Stau stand und ich gegen 16 Uhr glücklich ankam. Sandor, unser Ton- und Lichttechniker sowie Frontmann von Projekt FX3 war schon fleißig am Werken. Heinz-Bernd Toens, der Inhaber des Vinylcafés, begrüße mich ebenfalls, und wir haben über so einige Dinge gesprochen. Auch vereinzelte Besucher standen bzw. saßen schon vor dem Eingang, aber mit ihnen in ein Gespräch zu kommen war unmöglich, außer mit einem, den ich kannte.

SDC10449.jpgEinlass war um 17 Uhr, und nach und nach kamen immer mehr Besucher und füllten die Außenbereiche vor und hinter dem Gebäude. Die Jungs von Flametree, die den Opener des heutigen Abends machten, waren bereits mit dem Bühnenaufbau und dem Soundcheck beschäftigt, und für mich war es an der Zeit, den Merchandise-Stand der Underground-ÄxpÄrten aufzubauen. Viele bekannte Gesichter konnte ich ausmachen, nicht nur von den auftretenden Bands, sondern auch von den Underground-ÄxpÄrten, sowie zahlreiche Besucher, die ich von unseren vorangegangenen Festivals oder anderweitig her kannte. Also gab es bis zu dem geplanten Beginn um 18 Uhr sehr viel Gesprächsstoff und herzliche Wiedersehensbegrüßungen.

SDC10448.jpgUm 18:15 Uhr dann der erste Auftritt des Abends: Flametree aus Dorsten. Ich hatte mir zwar schon vorher einiges von ihnen im Internet angeschaut, aber wow, auf der Bühne sind sie wahre Meister mit ihrem einzigartigen und markanten Sound. Die Begeisterung stieg von Minute zu Minute, nicht nur bei mir, sondern auch bei allen Besuchern aus Nah und Fern. Der Saal brodelte, die Fans wollten gar nicht mehr aufhören zu applaudieren, und der Ruf nach einer Zugabe wurde von Ihnen gerne erfüllt. Videos im Internet anzuschauen ist gut und schön, aber es ersetzt nicht die prickelnde Atmosphäre von Live-Gigs. Und das haben Flametree mal wieder bewiesen. Gerne würde ich Euch wieder mal auf der Bühne sehen, wenn es mir zeitlich möglich ist und ich dann zufällig in der Region bin.

SDC10454.jpgNach einer kurzen Bühnenumbaupause ging es dann weiter mit Aphodyl aus Berlin, dem Headliner des Abends, den die meisten von uns von unseren vorangegangenen Psychedelic Space Rock Festivals in guter Erinnerung hatten. Dass sie nicht zum krönenden Abschluss des Events spielten, sondern schon als zweite Band des Abends, lag einfach daran, dass sie nach ihrem Gig sofort weiter nach Balve fahren wollten, um sich auf ihren dortigen Auftritt am Samstag vorzubereiten. Ja, was soll man sagen… Sie waren damals schon ausgezeichnet gut, als der leider verstorbene Holli noch bei ihnen war…
Aber jetzt legten sie noch einen drauf. Vor allen die mächtige weibliche Gesangsstimme hatte alle, mit denen ich gesprochen habe, restlos mitgerissen und begeistert. Zu Beginn ihres Austritts gab es wohl noch eine kleine technische Ungereimtheit, die sie dadurch überbrückten, dass sie in ihren Klangteppich Soundstrukturen einer nicht ganz unbekannten Band mit hineinbrachten, ohne den Namen nennen zu wollen. Sehr gut improvisiert!!!   

SDC10456.jpgAls dritte Band des Abends waren Projekt FX3 um Sandor Szabo an der Reihe. Aber wer nach dem Auftritt von Aphodyl mit einer weiteren Bühnenumbaupause gerechnet hatte, der hatte sich geirrt, denn die beiden Bands spielten sozusagen fließend ineinander über. Man muss sich das so vorstellen: Das Schlagzeug von Aphodyl wurde abgebaut, aber sie spielten trotzdem weiter, während das Schlagzeug von Projekt FX3 aufgebaut wurde. So verließen nach und nach die Bandmitglieder von Aphodyl die Bühne, und die von Projekt FX3 betraten nach und nach das Podium. Einen so gut gelungenen Wechsel zwischen zwei Bands habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt.
Projekt FX3 spielten dann in ihrer von ihnen gewohnten Manier, und das besondere Augenmerk galt wie immer ihrem hochtalentierten Didgeridoo-Spieler. Ich habe Projekt FX3 schon oft auf der Bühne erleben können, und ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert. Mit ihnen wird es einfach nicht langweilig, und so denke nicht nur ich, sondern wahrscheinlich die meisten von Euch.

684143629088237763.jpgWeiß jemand noch, was fast auf den Tag genau vor 50 Jahren gewesen ist? Exakt gesagt vom 15. bis 17. August 1969? Jaaa, das legendäre Woodstock-Festival!!! Und plötzlich war es wieder da, dieses einzigartige Feeling von Love, Peace and Harmony, wenn auch über 6.000km vom einstigen Ort des Geschehens entfernt, nun in Dorsten zum neuen Leben erweckt. Dafür sorgten Zen Trip, die schon damals Seite an Seite mit Jimi Hendrix auf der Bühne eine gute Figur gemacht hätten. Nostalgie und Lebensfreude pur mit einer so guten authentischen Spielweise, dass man meint, man wäre plötzlich wieder mitten drin in der guten alten Hippie-Ära. Ich kenne kaum eine Band, die dieses einzigartige Feeling so gut herüberzubringen vermag wie Zen Trip.

Vollkommen verzaubert von diesem musikalischen Trip in die Vergangenheit verließ ich den Konzertsaal, um mich auf den Weg nach Hause zu begeben. Aber was war? Ich suchte verzweifelt nach einem Relikt aus der damaligen Zeit. Nur moderne Autos um mich herum auf dem Parkplatz vor dem alten Gebäude. Also setzte ich mich in meinen neumodernen Kleinbus, suchte eine CD mit Stücken von Jimi Hendrix aus dem Handschuhfach, drehte die Lautsprecher auf und machte mich zufrieden auf den weiten Weg Richtung Heimat.  

Fazit:
Es war auf jeden Fall ein sehr gelungener Abend. Alles hat reibungslos geklappt, und ich denke mal, dass unsere Events in dem alten, unter Denkmalschutz stehenden Fabrikgebäude in Dorsten nun wieder eine neue Heimat gefunden haben. Von den fast 200 Besuchern hatten wohl den weitesten Anreiseweg Psychedelic-Space-Rock-Fans aus Schweden sowie unser Uwe aus Flensburg, der vielen durch seine hervorragenden Crossover-Nacht-Sendungen bei den Underground-ÄxpÄrten her bekannt ist. Schön, dass wir uns endlich auch mal persönlich begegnet sind. Mein besonderer Dank geht an Heinz-Bernd Toens vom Vinylcafé Schwarzes Gold und an Dieter Löckener von den Underground-ÄxpÄrten, die uns diesen herrlichen Abend ermöglicht hatten. Dank auch an die vier hochkarätigen Bands, die mal wieder vorzügliche Arbeit geleistet hatten und natürlich an die zahlreichen dankbaren Besucher. Wir freuen uns bereits auf das Psychedelic Space Rock Festival VIII sowie auf ein weiteres in Erwägung gezogenes Event im kommenden Jahr, natürlich wieder in Dorsten.  

Bericht von Harald Gramberg, 17.08.2019   

Fotos von
Regine Malueg
und Harald Gramberg

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