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Joerg Dankert - Messages --- Download-Album --- Release: 26.11.2022

dankert_messages.jpg Joerg Dankert - Messages
Download-Album
Release
26.11.2022

Joeg Dankert schrieb zu seinem neuen Album:

Die Geschichte dieses Albums ist sowohl alt, als auch brandaktuell, denn durch den Ukraine-Krieg vor der Haustür habe ich ein altes Hobby, das Hören auf der Kurzwelle, wiederentdeckt. Dort gibt es immer wieder Funk-, Morse- und Datenverkehr verschiedenster Militärs und deren Dienste zu hören.

Als 10-jähriger Junge verschwand ich während meiner Besuche bei meiner Oma immer in einem Nebenzimmer. Dort stand ein altes Röhrenradio. Ich glaube es war ein Nordmende. Mit diesem Radio konnte man viel exotische Musik und komische Geräusche hören, wenn man am Sendeknopf kurbelte. Ich war völlig fasziniert und konnte stundenlang zuhören. Manchmal gab es sogar Stimmen zu hören und wie ich lernte war das Funkverkehr.

Diese Hörerlebnisse wurden Jahre später sogar beruflich wichtig, denn ich bekam ein Angebot in der Armee und zwar in der elektronischen Kampfführung zu arbeiten. Zu Zeiten des kalten Krieges und des Fluges eines Herrn Rust auf den Roten Platz in Moskau klärte ich Funkverkehr und Nachrichten auf.

In der Freizeit hörte ich damals mit einem Weltempfänger der Welt zu. In den 80er Jahren war sehr viel auf der Kurzwelle los. Nicht nur militärischer Funk- und Morseverkehr, sondern auch unzählige internationale Radiosender von allen Kontinenten. Dort konnte man Synthesizer-Musik aus Frankreich, England und der Sowjetunion hören.

dankert1.jpgJahre später, in der Nacht des Angriffes auf Baghdad explodierte der Funkverkehr und als die Raketen einschlugen, wusste die Welt bereits 30 Minuten vor CNN, was geschehen war. Funkamateure hatten die Angriffe gemeldet.

Im Verlaufe der Jahre, im Zuge der technologischen Entwicklung, verlor die Kurzwelle jedoch massiv an Bedeutung. Immer mehr Sender stellten den Betrieb ein und immer mehr Dienste wichen auf Satelliten aus.

Eine Form der Nachrichten auf der Kurzwelle gibt es auch heute noch. Zahlensender, die in unterschiedlichen Sprachen, codierte Nachrichten aussenden. Früher gab es unzählige davon und manche mit interessanten Kennungen, beispielsweise Melodien und Tonfolgen. Ja, es sind wenige geworden, aber sie sind noch da.

Genauso wie die Militärs der Welt bestimmte Funkfrequenzen nutzen, um die Chance einer Kommunikation über Kurzwelle zu behalten, falls die Satelliten ausfallen oder abgeschossen werden.

Neben dem sprachlichen Funkverkehr gibt es unzählige andere Techniken, die genutzt werden. Fernschreiber, Morsecode, Telefax, … und verschlüsselte digitale Datentransfersysteme geben unterschiedliche Geräusche, Sounds und Nachrichten in den Äther.

Einige der aktuell in den Zeiten des Ukraine-Krieges ausgesendeten Nachrichten habe ich gehört, aufgenommen und in die Musik eingebaut. Manche Melodien und Sounds sind das Ergebnis der Inspiration durch das Zuhören. Es ist unklar, welche Nachrichten inhaltlich übersendet werden, da der Code nicht geknackt ist - zumindest hat niemand das öffentlich bekannt gegeben -, aber es werden persönliche Nachrichten an echte Spione oder aber für ein bestimmtes Land agierende Menschen gesendet.

Auf wenigen Frequenzen weiß man, dass es sich um die Kommunikation von strategisch wichtigen Einheiten handelt. Seien es Transport-Einheiten oder Bomberstreitkräfte mit nuklearen Waffensystemen. Mögen sie niemals in Echtzeit aktiv und genutzt werden, denn dann würde unsere Welt untergehen.

Das Trainieren dieser Kommunikation auf diesen festen Frequenzen kann man jeden Tag hören. Die im Album eingearbeiteten Nachrichten sind alle echte Nachrichten. Im letzten Stück ist zu ein Funksignal zu hören, welches die Ukrainer eingesetzt haben, um russischen Funkverkehr zu überlagern und damit zu stören.

Entstanden sind die Stücke in der Zeit von März bis November 2022, wobei die Aufnahmen der Kurzwelle entweder live von mir und meinem Kurzwellenradio aufgenommen worden sind oder aber über den digitalen Kurzwellenempfänger der Universität Twente in den Niederlanden, der jedem Menschen im Internet zugänglich ist.

Das Cover von „Messages“ habe ich entworfen und gezeichnet. Wenn man genau hinschaut, kann man die Zahnräder der Verschlüsselungsmaschine Enigma und Antennen aller Art erkennen.

Alle Stücke wurden von mir komponiert, unter Cubase Artist 12 eingespielt, gemixt und gemastert. Alle Instrumente und Effekte sind von Steinberg (Halion, Padshop, Retrologue). Genutzt wurden zusätzlich: Valhalla Supermassive, Blackhole von Eventide und der Quadra, der Dreamsynth und der Elka-X von Cherry Audio.

Eingesetzte Hardware: Notebook von da-x.de, Akai Midimix, MPK mini, LPK 24, M-Audio Keystation 61, Axiom mini, Nektar S49, Focusrite Scarlett 2i2 2. Generation, Kopfhörer DT 770 80 Ohm Pro und Presonus Lautsprecher.

Link zur Bandcamp-Seite von Joerg Dankert:
https://joerg-dankert.bandcamp.com/music

Link zur Projektvorstellung im Hippiesland:
http://www.hippiesland.de/projekt_joerg_dankert