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Projektvorstellung vom 18.10.2022: Mike Hans STEFFL

 

Projektvorstellung Mike Hans STEFFL (München - Deutschland)
Elektronische Musik

Als Mike Hans Steffl wurde ich 1959 in München geboren. Meine Liebe zur Musik begann tatsächlich schon in frühen Jahren und war anfangs wohl nicht ganz freiwillig. Meine Eltern wollten jedenfalls, dass ich auf dem Klavier meines amerikanischen Onkels, der in den 1960er Jahren bei uns wohnte, nicht nur sinnlos Tasten drückte, sondern auch wirklich spielen lernen sollte. Als der besagte Onkel später zurück nach Chicago ging, überließ er uns großzügiger Weise ein Blüthner Klavier. Obwohl ich von Ihm zwar ganz gut Englisch gelernt hatte, blieb von seinem musikalischen Talent leider nur wenig bei mir hängen. In den folgenden Jahren war mir deshalb nur mäßiger Erfolg in den Klavierstunden bei der strengen Frau Huber vergönnt. Schließlich war mein Widerstand erfolgreich und ich durfte den Unterricht beenden. Mit dem anschließenden Selbststudium holte ich zwar nicht die fehlenden Kenntnisse auf, aber jetzt begann zumindest der Spaß.

Auf dem Gymnasium folgte dann der nächste Schritt. Ein paar Gleichgesinnte gründeten 1978 die Band „SPHINX“ und ich kam als Keyboarder dazu.

In jugendlicher Selbstüberschätzung und grenzenlosem Optimismus hatten wir nichts Geringeres vor, als einfach mal einige Teile von Pink Floyds „Dark Side of the Moon“ nachzuspielen. Manches gelang wohl auch wenigstens rudimentär, wenngleich wir bei unseren wenigen Auftritten keine große Begeisterung ernteten. Dass wir da einfach ein paar Etagen zu hoch gegriffen hatten, kam uns erst später in den Sinn. Vorerst schoben wir unser musikalisches Unvermögen beiseite und jammerten lieber über die fehlende Technik. Wer konnte sich damals schon einen EMS VCS3 Synth oder einen Prophet 5 leisten…. Ich war schon stolz auf meine selbstgebaute WERSI W248TF Orgel, ein Crumar E Piano und später (viel zu spät) ein echter Mini Moog.

Nach dem Abitur 1980 zersplitterte sich die Band. Übrig blieben Schulden und die mussten beglichen werden. Das gesamte Equipment wurde also verkauft. Erst viel später wurde mir bewusst, welche Schätze ich da leichtfertig weggeben hatte.

Mein frühzeitiger und ausgiebiger Umgang mit Computern ist beruflich bedingt sehr naheliegend. Bild und Videobearbeitung ist einfach ein Teil meines Berufes und hat mich von Anfang an wirklich fasziniert. So blieb dann der Gedanke nicht aus, mit dem Computer auch Musik zu machen. Bald kam dann LOGIC als DAW auf meinen MAC und es entstanden etliche Stücke, von denen ich einige auch heute noch für ganz annehmbar halte.

Trotzdem stellte sich nach einigen Jahren ein gewisser Frust ein. Für mich war und ist das Musikmachen mittels Computer ein oftmals kalter Vorgang, der außerdem in endlosen „Verbesserungsnächten“ mit unzähligen Spuren und fragwürdigem Erfolg endete. Auf jeden Fall erschien mir die Aussicht nunmehr auch für die Musik wieder so oft vor dem Computer zu sitzen wenig verlockend. Es fühlte sich einfach zu „entfernt“ an und so verlor ich immer mehr den Kontakt zur DAW Musikproduktion.

Durch meinen Beruf kam ich aber vor ca. 4 Jahren in den Genuss ein Konzert der Band „Ströme“ zu erleben. Es traf mich wie ein Blitzschlag. Elektronische Musik, tanzbar, kraftvoll und mitreißend. Alles live aus mehreren Modularsynts. Kein Computer, keine DAW mit unzähligen Spuren – stattdessen Mario Schönhuber und Tobi Weber, die beide wie besessen, schwitzend und tanzend LIVE Musik entstehen ließen. Über eine Stunde patchten, schraubten und regelten sie an ihren DOEPFER Racks mit fantastischen Modulen herum und ich tanzte mit all den anderen Gästen in kollektiver Begeisterung. Das wars!

Der direkt greifbare, handwerkliche Kontakt mit all den Knöpfen, Reglern und Kabeln ist für mich der Weg zum Spaß. Dazu kommt die neugewonnene Freiheit alles ohne DAW einfach laufen zu lassen. Einfach LIVE – fast so ein bisschen wie auf der Bühne. Natürlich passieren da oft unschöne Fehler, die meine musikalischen Defizite gnadenlos offenlegen. Der perfekte LiveMix und die ausgefeilte Kontrolle aller tongebenden Instrumente sind da wohl auch nur schwer zu erreichen, aber egal! Es fühlt sich für mich einfach besser an, trotz der offensichtlichen Nachteile einer DAWlosen LIVE Session.

Inzwischen nehme ich fast alle Sessions auf einem kleinen, simplen STEREO Recorder von TASCAM auf. Meistens spiele ich das Stück dann 3-4 mal, so lange die Lust am Spielen anhält. Oftmals ist es dann aber doch Take 2, den ich behalte. In der Regel bearbeite ich den Track dann anschließend mit Izotope OZONE 9, aber es gibt kein Overdubbing oder andere aufwändige Bearbeitung.  Inzwischen sind in meinem kleinen HomeStudio mehr als 16 Synthesizer betriebsbereit.

„Warum so viele Synths“ fragen mich viele Leute, aber die Antwort ist neben dem unvermeidlichen „GAS“ vor allem die Notwendigkeit beim Live Spiel schnell und einfach auf verschiedene Klänge, Sequenzen und Patterns zugreifen zu können. Abgesehen davon wollte ich schon immer so ein Cockpit haben – ok, Spass beiseite. Es ist für mich einfach unmöglich während der Performance schnell mal eben verschiedene Sounds von Grund auf neu zu erstellen. Da kommt es mir mehr darauf an, verschiedene Klangwolken an die richtige Position zu schieben. Gezielte, aber spontane Veränderungen gehören da natürlich schon dazu. Schon allein deswegen ist für mich ein Synth, der übersichtlich ist und der in optimaler Weise dem „One Knob per Function“ Aufbau entspricht ein Instrument nach meinem Geschmack.

Diese Suche nach den Klängen steht für mich mittlerweile an erster Stelle, wenn ein neues Stück entsteht. Inmitten dieser, mitunter stundenlangen Beschäftigung kommen die musikalischen Ideen fast wie von selbst zu mir. Manchmal ist es aber auch die Suche nach einem Klang, der gerade meiner Stimmung entspricht.

Sobald verschiedene Klänge und Elemente gefunden sind, sorge ich für die Anpassung der Sequenzen und irgendwann starte ich einfach die Reise und spiele je nach Gefühl im Kopf und Bauch einfach drauf los.

Heute, im Alter von 63 Jahren geht es mir mittlerweile einfach darum meine Gefühle in Musik zu verpacken. Das Live Recording zeichnet dabei meinen emotionalen Zustand auf wie ein Seelen-EKG. Die Vergänglichkeit des Lebens, unserer ganzen Welt beinhaltet auch die Schönheit des Moments, auch wenn er nicht vollkommen ist. Aber das Leben ist selten perfekt, es pulsiert, bewegt sich in Wellenform und verlangt, dass man den Augenblick wahrnimmt und genießt. Dies in meiner Musik auszudrücken, macht mich glücklich und wenn es anderen gefällt, dann ist das natürlich umso besser.

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Linkverzeichnis:

Meine Bandcamp Seite:
https://mikehanssteffl.bandcamp.com

Meine Musik bei AURAL FILMS:
https://auralfilms.bandcamp.com/album/successful-failure

Zu vielen meiner Tracks habe ich Videos für YOUTUBE gemacht:
https://www.youtube.com/channel/UCzcCS...

Interview auf AMAZONA:
https://www.amazona.de/community/ahu-interview-mhsmike

Vorstellung von Uwe Sasse:
http://www.sequenzerwelten.de/z_steffl.html...

Meine Musik wurde inzwischen schon einige Male bei folgenden Internet Sendern gespielt:

RADIO FMR Mirage (Yannick Edom)
STRATOSPHERE (Liam Borg)
EL Stacja (Marek Kwiatkowski)
Sounds of SYN (Steffen Thieme)
STARS’s END (Chuck van Zyl)
BRAINVOYAGER (Jos Verboven)
RSD Radio Modul303 (Rainer Tyson Schramke)
FUTURE BEAUTIFUL (Bruce Gall)
UNDERGROUND-ÄXPÄRTEN (John Valk Waveman)
ARTEFAKTOR RADIO (Mat Mkenzie)
SEQUENCES Podcast  


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