blau

Hippieslandvertikal9.jpg

interview_scorched_oak_27332432.jpg

29214196.jpg

29217125ljjl.jpg

Das Interview mit Scorched Oak führte Harald Gramberg am 16.03.18


Harald G.: Aufmerksamen Lesern unseres Online-Magazins, Besuchern unserer Bandcamp-Seite „New Way Of Krautrock“ und Hörern unserer „Hippiesland on Air“-Sendungen bei den Underground-ÄxpÄrten im Radio Sunrise wird der Name SCORCHED OAK kaum entgangen sein. So freue ich mich, Euch heute in unserer Interview-Ecke begrüßen zu dürfen. Zunächst möchte ich Euch bitten, uns eine kurze Vorstellungsrunde zu geben, wie Ihr heißt, woher Ihr kommt und was Ihr sonst noch so außer Musik macht…

Scorched Oak: Hi! Erst einmal danke für Einladung zum Interview!
Also Scorched Oak ist eine Dortmunder Stonerrock Band, auch wenn wir nicht alle in Dortmund wohnen. Sängerin und Bassistin Linda studiert zwar in Dortmund, wohnt aber in Ihrer Heimatstadt Hattingen. Freed (Drums) und Adrian (Gitarre) sind bedingt durch ihr Studium nach Dortmund gezogen, kommen aber ursprünglich aus Balve im Sauerland. Ben (Gitarre & Gesang) wohnt in Hemer und arbeitet in der Nähe von Dortmund. So ist für alle Dortmund irgendwie der Mittelpunkt.
Tatsächlich ist es so, dass sich jeder von uns in seiner freien Zeit überwiegend mit Musik, in welcher Art und Weise auch immer, beschäftigt. Sei es der regelmäßige Besuch von Konzerten und Festivals oder natürlich das Musik machen selber.

Harald G.: Wann habt Ihr Euch gegründet und wo bzw. wie habt Ihr Euch kennengelernt?

Scorched Oak: Das war ehrlich gesagt ein etwas schleppender Prozess… Adrian und Freed kennen sich schon aus Schulzeiten und spielten damals zusammen in einer Hardrock / Bluesrock Coverband. Da die beiden mit reiner Covermusik irgendwann nicht mehr ausgelastet waren und der Gedanke eigene Musik zu machen sie schon länger reizte, folgten schließlich die ersten Schritte um eine neue Band auf die Beine zu stellen.
Der Dritte im Bunde, Gitarrist Ben war schnell über eine Anzeige bei Facebook gefunden. Nach ein paar Gesprächen, Bier und Jamsessions war dann recht schnell klar, dass es menschlich und musikalisch gut zusammenpasst. So sind dann recht früh schon erste Songs und Ideen entstanden, unter anderem „Gadabout“. Zu der Zeit haben wir noch bei Adrian im Keller in Balve (im Sauerland) geprobt. Da sich in dieser ländlichen Umgebung die Suche nach passenden Mitmusikern recht schwierig gestaltete und man darüber hinaus die Möglichkeit haben wollte professionell und rund um die Uhr zu proben, musste ein Proberaum her.
Bei Freed und Adrian rückte außerdem das Studium in Dortmund immer näher, die logische Schlussfolgerung war also sich dort einen Proberaum zu besorgen. Wir hatten also nun Ideen, jede Menge Bock und brauchten endlich jemanden am Bass und am Mikro! Nach einer langwierigen Suche kam dann letztlich Linda dazu. Auf unsere ursprüngliche Sängerin Lea sind wir durch Linda gekommen, da die beiden sich ebenfalls aus einer anderen Band kannten. Endlich waren wir komplett und konnten durchstarten, an den Songs arbeiten und nach Auftrittsmöglichkeiten suchen!

Harald G.: Kürzlich kam es bei Euch zu einer Veränderung in der Besetzung. Würdet Ihr sagen, dass sich das positiv auf Euer zukünftiges musikalisches Schaffen auswirken wird?

Scorched Oak: Auf jeden Fall! Anfangs hat uns die Situation schon etwas runtergezogen. Lea hat eine dreimonatige Reise durch Spanien und Portugal gemacht, wir arbeiteten im Proberaum weiter an unserem Set, nahmen schon die ersten Parts für unseren kommenden Song auf und wollten eigentlich 2017 schon öfter auf der Bühne stehen. Zum Ende von Leas Reise haben wir uns dann einvernehmlich dazu entschieden, getrennte Wege zu gehen, sodass Lea Scorched Oak Ende 2017 verlassen hat... Was nun?
Wir haben über diverse Plattformen im Internet nach Ersatz gesucht, leider war aber nichts passendes dabei… Da wir vier mittlerweile ein gut eingespieltes Team sind und alle gut miteinander auskommen, gab es letztendlich auch Bedenken bzgl. einer neuen Person.
So kam es also, dass Linda und Ben sich dazu entschlossen haben, den Gesang zu übernehmen. Genau das war eigentlich die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Wir arbeiten jetzt viel intensiver an den Songs und sind noch motivierter als vorher.
Es hat die Band auf jeden Fall noch näher zusammengebracht.

Harald G.: Wie würdet Ihr vom Genre her Eure Musik zutreffend bezeichnen? Gibt es andere Bands, um nicht zu sagen „Vorbilder“, die Euch bei Eurer Arbeit inspiriert haben?

Scorched Oak: Das treffendste Genre für Scorched Oak ist wohl Stonerrock. Jeder von uns bringt natürlich noch Einflüsse und Ideen aus anderen Richtungen ein, grundsätzlich haben wir uns aber im Stonerbereich gefestigt.
An Vorbildern bzw. Inspiration gibt es sicherlich einige, allerdings hört von uns auch jeder recht unterschiedliche Stilrichtungen, auch wenn es immer wieder Überschneidungen (Red Fang, Kyuss, Dozer, QOTSA z.B.) gibt. Linda steht zum Beispiel auf Sachen wie Brutus, Blues Pills und Graveyard, also recht bluesig und in die 70´s Richtung. Bei Ben geht´s dann eher in die Richtung Electric Wizard, Monolord, Elder… also auch schon mehr Doom.
Freed hört neben Stonerrock viel Hard-, Blues- und Classic Rock wie AC/DC, The Doors, The Brew. Inspiration fürs drummen findet er bei Shannon Larkin (Godsmack), Ray Luzier (KoRn), John Densmore (The Doors) sowie Phil Rudd (AC/DC). Bei Adrian ist es so ähnlich wie bei Freed, The Brew und Queens of the Stone Age stehen hier ganz weit oben!

Harald G.: Was unsere Leser immer besonders interessiert: Wer von Euch spielt welche Instrumente, wer von Euch singt, und mit welchem Equipment arbeitet Ihr im Proberaum und auf der Bühne?

Scorched Oak: Das ist recht überschaubar, zumindest hat von uns keiner ein übertrieben großes Effektboard oder 47.000 Becken. Als Tuning hat sich bei uns Drop C durchgesetzt, das unterstützt den fetten Sound einfach super. Das Equipment, mit dem wir Live spielen, nutzen wir auch im Proberaum. Die aktuelle Besetzung sieht wie folgt aus:

19511225scorchedoak.pngLinda (Bass, Vocals):
Fender Jazz Bass
Hartke HA-3500 Topteil
Ampeg 4x10“ Box
MXR Overdrive
MXR Fuzz

Ben (Guitar, Vocals):
Gibson Les Paul
Orange OR100
Orange 4x12“ Box
Boss GT-100
Redwitch Fuzzgod 2

Adrian (Guitar):
Schecter Solo-6 Custom
Hughes & Kettner Grandmeister 36
Laney GH100S
Hughes & Kettner 4x12” Box
EHX Big Muff, Soul Food, Dunlop Crybaby

Freed (Drums):
Set: Sonor Essential Force S Drive (22”, 12”, 14”, 16”)
Snares: Tama S.L.P. Vintage Hammered Steel Snare 14x5,5”, Sonor Force 2000 14x6”
Cymbals: Zildjian K Custom Dark
Sticks: Pro Mark 5a

Harald G.: Eure beiden Stücke „Ember“ und „Gadabout“ kann man sich sowohl hier im Hippiesland als auch auf Eurer eigenen Bandcamp-Seite anhören und herunterladen. Kann man von Euch im Internet noch andere Tracks hören oder auch Videos sehen? Wie ich weiß, habt Ihr natürlich weitere Veröffentlichungen geplant. Könnt Ihr uns dazu schon etwas Konkretes sagen?

Scorched Oak: Aktuell gibt es als Aufnahmen im Internet nur die beiden Songs zu hören. Von „Gadabout“ gibt es aber auch eine Version mit Musikvideo bei YouTube und Facebook.
Unser Song „Junk“ steht kurz vor der Fertigstellung, wir müssen den Gesang noch aufnehmen und anschließend den Song mischen und mastern. Nach aktueller Planung wird der Song dann Ende März auf all unseren Plattformen veröffentlicht. Ihr dürft gespannt sein, das wird ein Brett!

Harald G.: Natürlich wäre es sehr interessant und Ihr hättet es Euch wohlverdient, wenn von Euch auch bald mal ein physisches Album auf CD oder gar auf Vinyl erscheinen würde. Habt Ihr da bereits Pläne oder Gedankenansätze für?  

Scorched Oak: Das steht neben Gigs auf jeden Fall ganz oben auf der Liste! Insbesondere ein Scorched Oak Album auf Vinyl ist langfristig ein großer Wunsch. Bis dahin ist es allerdings noch ein Weg. Wir müssen erst ein passendes Studio finden, das auch für uns bezahlbar ist und vor allem jemanden, der die Platte anschließend veröffentlicht, Stichwort Label.

Harald G.: Wir hatten im August letzten Jahres über Euer Konzert im Don’t Panic in Essen berichtet, wo Ihr zusammen mit Redwater und Midnight Force aufgetreten seid. Und wir freuen uns sehr, dass Ihr auch bei unserem diesjährigen Psychedelic Space Rock Festival am Möhnesee mit dabei sein werdet. Habt Ihr für die nahe oder mittlere Zukunft noch weitere Gigs geplant?

Scorched Oak: Das mit dem Psycheledic Space Rock Festival wird richtig geil! Danke für die Einladung dazu!
Wir freuen uns schon sehr darauf!
Bestätigte Gigs gibt es aktuell nicht, gerade durch die Umstrukturierung innerhalb der Band haben wir uns erstmal darum gekümmert, unser bestehendes Set wieder spielen zu können.
Wir suchen aber ab Mai/Juni nach Auftrittsmöglichkeiten, damit wir wieder richtig loslegen können!!! Diverse Locations und Bands mit denen Events organisiert werden können sind bereits vorhanden. Wenn das hier jemand liest und noch weitere Locations für uns hat oder eventuell auch zusammen mit uns auftreten möchte meldet euch!

Harald G.: Bei den in meinen Eingangsworten erwähnten Underground-ÄxpÄrten im Radio Sunrise wart Ihr schon öfter zu hören. Gibt es darüber hinaus noch andere Internet-Radiosender, die Eure Musik spielen? Wäre das für die Zukunft eine Option für Euch, auch über diese Schiene weiter an Popularität zu gewinnen?

Scorched Oak: Zumindest nicht dass wir wüssten. Halten wir aber grundsätzlich für eine gute Sache und sind immer offen uns auf neuen Kanälen und in weiteren Communities zu präsentieren. Es ist jedenfalls immer schön zu sehen, dass in der Szene doch relativ viele Leute auf Underground stehen und sich auch intensiv damit befassen. Wir haben den Eindruck, dass hier nicht so oberflächlich Musik gehört wird.

Harald G.: Im Namen der Redaktion und im Namen der Leser bedanke ich mich recht herzlich für dieses Interview und wünsche Euch für die Zukunft sehr viel Erfolg. Wir sehen uns spätestens im September zusammen mit vielen weiteren hochkarätigen Bands am Möhnesee wieder. Wie an dieser Stelle üblich, mögen die letzten Worte Euch gehören. Gibt es noch etwas, was Ihr unseren Lesern mit auf den Weg geben möchtet?

Scorched Oak: Falls wir bei dem einen oder anderen Leser Interesse geweckt haben, behaltet unsere Kanäle im Auge, um Ende März unsere neue Aufnahme „Junk“ und weitere Neuigkeiten nicht zu verpassen!
Wir bedanken uns für das nette Interview und die hervorragende Unterstützung der Underground-ÄxpÄrten und des Hippieslands! Vielleicht konnten die Leser uns jetzt schon mal ein bisschen besser kennen lernen. Alles Weitere gibt’s dann Live!